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Die „Erzengel“

1895ca. Erzengel GE 004 Saarstahl Archiv kompr

1895ca. Erzengel GE 004 Saarstahl Archiv kompr
Copyright: Saarstahl-Archiv

Datierung

um 1895

Material

Reprint

Eigentümer

Saarstahl-Archiv

Beschreibung

Entstehung und Geschichte der Völklinger Hütte sind elementar verbunden mit dem Abbau von Steinkohle und eisenhaltigem Erz. Zur Roheisenproduktion wurde aus der Steinkohle Koks gewonnen, der dem Erz als Brennstoff in den Hochöfen beigemischt wurde. Von wesentlicher Bedeutung waren Minette-Erze aus Lothringen und Luxemburg, ehe in den frühen 1960er-Jahren damit begonnen wurde, Erze mit höherem Eisengehalt aus der ganzen Welt, etwa aus Schweden, Indien, Brasilien, Südafrika oder Australien, nach Völklingen zu importieren.    
Die Minette wurde anfänglich über den Wasserweg bezogen. Im männerdominierten Hüttenbetrieb waren es Mädchen und Frauen aus der Umgebung, die händisch das Erz aus den Kähnen heraus in Loren der werkseigenen Schmalspurbahn entluden. Sie wurden beschönigend „Erzengel“ genannt und leisteten schwere körperliche Arbeit: Zwischen 30 und 35 Kilogramm trugen die überwiegend 14 bis 20 Jahre alten Arbeiterinnen auf den Köpfen – etwa 170 bis 200 Mal pro Schicht. Dabei erhielten sie mindestens ein Viertel weniger Lohn als männliche Hüttenarbeiter. Es rentierte sich daher für die Hüttenbesitzer des Saarreviers, für solch unbeliebte Tätigkeiten weibliche Kräfte einzustellen. Ende der 1890er-Jahre übernahm ein Dampfkran die Entladung.
Die Seilbahn oben im Bild transportierte Hochofenschlacke zu einer Halde auf der anderen Saarseite. Auf dem Rückweg beförderten die Hängewagen Steinkohle aus der nahegelegenen Grube Hostenbach Richtung Hütte.

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